Wick

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Wick. Die Zugfahrt zog sich über etwa sieben Stunden hinweg. Auf dem Weg nach Inverness dachten wir schon, dass wir durch menschenleere Einöden fuhren - wir hatten uns getäuscht. Die Bahntrasse zog sich mitten durch die Crofting Farmen der Highlands. Zwischen zwei Häusern, an denen wir vorbeifuhren, vergingen in etwa 20 Minuten Fahrzeit. Dazwischen lagen nur hügelige Landschaften und die pure Natur.

In Wick angekommen fühlten wir uns wie in einem schlechten Horrorfilm. Die dummen Touristen laufen in der Stadt mit ihren Rucksäcken herum und werden schon Tagsüber von den Bewohnen misstrauisch beobachtet, nur um in der Nacht von diesen zerstückelt zu werden. Ein sehr suspekter Ort! Hier hatten wir auch das einzige Problem mit unserer Zimmerreservierung. Die Hoteldame, die erschreckende Ähnlichkeit mit Seven-of-Nine aus StarTrek Voyager hatte, wusste von nichts. Die Reservierung war offenbar nicht im Hotel vermerkt worden. Prickelnd, zumal ich jedes Hotel vor Reisebeginn individuell kontaktiert hatte.

In der kleinen Buchte, die wir letztlich bekamen ließ sich nur ein winziges Fenster in dem total überheißten Raum öffnen. Die Klobrille war locker auf dem Porzellanthron aufgelegt. Aber hey: Wir hatten einen Plasmafernseher!

Nach einer kleinen Tour durch den Ort inklusive Shopping und kurzer Wanderung zur nördlichsten Destillerie des schottischen Festlandes: Old Pulteney fielen wir ins Bett.

Am nächsten Morgen wanderten wir zum Castle of Old Wick. Die spärliche Ruine des Schlosses ist auf einer stark erodierten Felskante gelegen, die ihrerseits direkt an ein Schießgelände der Royal Army grenzt. Ein Border-Collie, dem offenbar unglaublich langweilig war, war unser steter Begleiter bei unserer Besichtigung der Ruine und wich uns kein einziges Mal von der Seite.

Nach diesem kleinen Exkurs marschierten wir weiter vorbei an der kürzesten Straße der Welt (sie besteht aus einer einzigen Tür) zum Bahnhof und fuhren mit dem Bus weiter nach John 'o Groats - End of the Road.