Anreise

Um mit einem geklauten Spruch anzufangen: Jede Saga hat ihren Anfang.

Am Mittwoch, den 22. Juli 2009 startete unsere Reise in das Unbekannte. Meine Eltern haben uns bepackt mit unseren 12 Kilo schweren Rucksäcken zu Hause abgeholt und nach Schönefeld gefahren. Trotz des unbestätigten Bombenfundes am Flughafen trafen wir mit über einer Stunde Zeitpuffer vor dem Check in am Flughafen ein.

Nach einem nach meinem Maßstab "bescheidenem" Flug mit easyJet landeten wir planmäßig um 15 Uhr in Glasgow. Ein unglaublich netter Taxifahrer, der uns über die Geschichte Glasgows während und nach dem 2. Weltkrieg aufklärte, fuhr uns mit Sack und Pack zum Hauptbahnhof. Wie sich nach Ende unserer Reise herausstellte, hätten wir mit den Tickets, die im Flugzeug an die Leute verkauft wurden, die schnell genug "hier" geschrien haben, für die Hälfte des Geldes die Selbe Strecke zurücklegen können.

Übrigens: Schon im Landeanflug wurde klar, dass das Gras hier grüner ist!

Am Bahnhof angekommen holten wir unsere Tickets ab und fuhren mit dem Zug in Richtung Stirling. Beim Versuch unsere Platzreservierung einzufordern machte ich mich ziemlich zum Affen, da nicht klar war, in welchem Abteil geschweige denn Wagon unser Platz zu finden war. Naja... waren eh nur 20 Minuten Fahrzeit.

Angekommen holten wir erst mal unsere restlichen Bahntickets vom Schalter ab. An dieser Stelle ein "Dank" an ScotRail. Laut Anfrage ist es nicht möglich, alle Tickets, die per Schalter gebucht wurden, an einem Ort abzuholen sondern nur die, die per TicketMachine reserviert worden sind. Pustekuchen.

Die freundliche Dame händigte uns alle Tickets für die nächsten Wochen auf einmal aus. O-Ton: "Well, it seems like you're coming around. Busy holidays?" - Acknowledged. Ich nehme an dieser Stelle mal voraus, dass keiner der Einheimischen verstehen konnte, dass wir so einen Trip nur per Bus und Bahn zurücklegen!

Der Marsch vom Bahnhof zum Hotel führte uns durch das Industriegebiet von Stirling, vorbei an vielen Kreuzungen (rechts vor links... hmmm...). Die Verkehrsführung ist für einen Deutschen wirklich gewöhnungsbedürftig...

Im Hotel selbst wurden wir von einer jungen Dame empfangen, die offenbar aus Glasgow stammte. Die Kommunikation erwies sich als schwierig, aber machbar. Nach unserem Check in gingen wir in das Restaurant direkt neben dem Hotel, aßen den leckersten Hamburger unseres Lebens und fielen tot ins Bett.

Ob es in den paar Stunden geregnet hat? Nope. Es schien die ganze Zeit die Sonne! Der Taxifahrer meinte nur: "Hey, even the sun is coming out for you!" - Das Wetter ist halt unberechenbar.